»Ich sehe Gott«, sagte er, »wie den Vater, der es geschehen lässt, dass sein Kind sich am Ofen die Finger verbrennt, damit es lerne. Die Haut verbrennt zwar, aber darunter wachsen neue Zellen – das ewige Wunder des Lebens. Geburt und Tod sind nur Schnittpunkte eines Kreises. Wir kennen nur seine eine Hälfte, wie des Lebens Bogen aus der Erde aufsteigt, um nach vollendeter Bahn in sie zurückzukehren. Die andere Hälfte aber kennen wir nicht.«
Die Frage nach Gott in Zeiten des Kriegs, als Novelle »alten Stils« verfasst.
Hamburger Abendblatt: »Heinrich Schnur verschafft Erinnerungen an Krieg, Flucht und Gefangenschaft.«
Heinrich Schnur, geboren 1919 in Hamburg, hat die Gräuel des Krieges aus nächster Nähe erlebt. Er war als Frontsoldat von 1939 bis 1945 in Polen, Holland, Italien und Frankreich. Die Novelle "Der halbe Kreis" schrieb er noch in französischer Kriegsgefangenschaft.
Taschenbuch, 12 x 19 cm, 125 Seiten