Über unglaubliche Missstände in zahlreichen Pflegeheimen wird seit Jahren regelmäßig berichtet. Fassungslos sind aber nur wenige. Wir verdrängen, wollen »es« nicht wissen, weil dieses Wissen belastet. Karsten Mütze gehört zu den wenigen, die nicht wegsehen wollen. Er war einer der ersten Angehörigen, die mit großem Engagement und Zivilcourage an die Öffentlichkeit gegangen sind. Sein Buch belegt, wie stark die Allianz des Schweigens, Verleugnens und Vertuschens in dem Milliardengeschäft Altenpflege ist.
Claus Fussek, seit vielen Jahren ein engagierter Kämpfer für menschenwürdige Altenpflege, schreibt: »Wir können nur hoffen, dass dieses Buch das letzte Buch ist, das über Verletzungen der Menschenwürde in der Altenpflege geschrieben werden musste. Denn Missstände in Pflegeheimen sind keine unabwendbaren Naturkatastrophen. Wir können und müssen etwas dagegen tun. Denn jeder von uns wird einmal alt sein.«
Karsten Mütze hat sich auf den äußeren Schein und Versprechungen verlassen und geglaubt, seine Großmutter sei im Pflegeheim gut aufgehoben. Zu spät haben er und seine Angehörigen gemerkt, dass sie beinahe elendig zugrunde gegangen wäre. Er war fassungslos und aufgebracht, als er merkte, dass das niemanden zu interessieren schien. Die Medien erst machten seinen Fall bundesweit publik. »Ich schreibe in meinem Buch über meine Großmutter. Über das Leben, das sie geführt hat und darüber, was sie uns bedeutete. Darüber, dass es ein ganz normales Leben war. Bis zu dem Tag, als sie auf fremde Hilfe angewiesen war, welche schlichtweg vergaß, dass ihr ein Mensch anvertraut war.«
Taschenbuch, 12 x 19 cm, 178 Seiten